Veröffentlicht am 4. Oktober 2025
Liebe Community,
heute teilen wir mit Ihnen eine wichtige Entscheidung: Wir ziehen unsere Hundetrainer-Apps aus dem Google Play Store zurück. Nach reiflicher Überlegung haben wir uns entschieden, diesen Schritt zu gehen. Es fällt uns nicht leicht – diese Apps haben haben sehr viel Arbeit und Zeit gekostet und den Nutzern unser Wissen aus 40 Jahren Leben und Arbeit mit Hunden zugänglich gemacht. Aber es gibt gute Gründe dafür, die wir Ihnen transparent erklären möchten.
Unser Ziel bleibt:
Wissen bereitzustellen, nur auf eine nachhaltigere und sicherere Weise.
Der Aufstieg der KI und die Herausforderungen für App-Inhalte
In den letzten Jahren hat sich die Künstliche Intelligenz (KI) rasant weiterentwickelt. Besonders faszinierend, aber auch besorgniserregend: KI ist mittlerweile in der Lage, Inhalte aus Android-Apps – einschließlich textreicher Wikis und Lexika wie unseren – effizient zu extrahieren und zu verwerten. Was früher ein manueller Prozess war, ist heute automatisiert und skalierbar. Tools wie API-Abfragen, UI-Automatisierung oder sogar Reverse Engineering ermöglichen es, Artikel, Definitionen und strukturierte Texte in Sekundenschnelle herauszuziehen.
Stellen Sie sich vor: Ein KI-Modell scrapt systematisch unsere App-Inhalte, um daraus neue Produkte zu schaffen – sei es eine personalisierte Lern-App, eine Marktanalyse oder sogar ein Chatbot, der unser Wissen „nachahmt“.
Für uns als Anbieter bedeutet das:
- Rechtliche Risiken: Viele Scraping-Methoden verstoßen gegen unsere Nutzungsbedingungen und Datenschutzgesetze wie die DSGVO. Offizielle APIs sind oft der Einstiegspunkt, aber selbst dort fehlt es an Kontrollen. Bis 2025 haben sich solche Tools weiter professionalisiert, z. B. mit No-Code-Lösungen wie Octoparse oder Browse AI, die App-Inhalte in Echtzeit umwandeln.
- Datenschutz und Ethik: Unsere Apps enthalten sensible Wissenssammlungen, die nicht für unkontrollierte Weiterverwendung gedacht sind. KI kann diese Daten ohne Einwilligung kategorisieren, übersetzen oder anreichern – ein Verstoß gegen den Geist des Urheberrechts und gegen die Rechte auf unser geistiges Eigentum.
- Wirtschaftliche Belastung: Ständige App-Updates, um Scraping zu verhindern, kosten Ressourcen. Verschlüsselte APIs, CAPTCHAs oder dynamische Inhalte helfen nur bedingt; KI passt sich blitzschnell an.
Hier eine Übersicht über die gängigsten Methoden, die KI einsetzt, um App-Inhalte zu verwerten:
Methode | Beschreibung | Risiko für uns |
---|---|---|
API-Abfrage | Direkte Nutzung offener Endpunkte (z. B. MediaWiki-ähnlich) für Text-Extraktion. | Hoch – Schnell und legal grau. |
UI-Automatisierung | Simulation von Nutzerinteraktionen mit Tools wie Appium und OCR für Screenshots. | Mittel – Erfordert Emulation. |
Reverse Engineering | Analyse interner App-Strukturen für dynamische Inhalte. | Hoch – Umgeht Schutzmechanismen. |
Diese Entwicklungen sind kein Einzelfall. Viele Wissensplattformen berichten von ähnlichen Problemen, und wir wollen nicht warten, bis es zu teuren Rechtsstreitigkeiten kommt.
Was bedeutet das für Sie als Nutzer?
Keine Sorge – unser Wissen verschwindet nicht! Weiterhin stehen wir wie gewohnt in unserer HundeWildnisSchule für Sie zur Verfügung.
Die App funktioniert weiterhin. Sie wird weder abgeschalten noch deinstalliert.
Ein Ausblick in die Zukunft
Dieser Rückzug ist kein Rückschritt, sondern ein strategischer Schritt als Reaktion auf die rasante Entwicklung unserer Umwelt. In einer Welt, in der KI Inhalte wie nie zuvor verwertet, müssen wir als Wissensanbieter proaktiv handeln.
Wir entwickeln an einer Webplattform und Informationskanälen, um allen Hundehaltern in Zukunft den Weg zu unserem Wissen und zu Trainingsanleitungen auf sicheren Wegen zur Verfügung stellen zu können.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Ihr Verständnis. Haben Sie Fragen? Schreiben Sie uns gern eine eMail oder kontaktieren sie uns auf den bekannten Kanälen.
Beste Grüße,
Manuela und Jörg
Kategorien: App-Entwicklung, KI, Datenschutz
Tags: Android Apps, KI-Scraping, Wiki, Lexikon, App Stores